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Charakterzüge: Charakterzüge sind in der Psychologie die relativ stabilen und dauerhaften Eigenschaften, die Personen voneinander unterscheiden. Sie sind die Bausteine der Persönlichkeit und können verwendet werden, um das Verhalten einer Person zu beschreiben und vorherzusagen. Einige Beispiele für Charakterzüge sind Extraversion, Introversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Neurotizismus. Siehe auch Extraversion, Introversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, Neurotizismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Hans Jürgen Eysenck über Charakterzüge – Lexikon der Argumente

Corr I 130
Charakterzüge/Drei-Faktoren-Modell/Eysenck/De Raad: Bei der Definition seines strukturellen Persönlichkeitsbegriffs unterschied Eysenck (1947)(1) vier hierarchisch organisierte Verhaltensebenen, nämlich einzelne beobachtbare Verhaltensakte, gewohnheitsmäßige Reaktionen (wiederkehrende Handlungen unter bestimmten Umständen), Charakterzüge (basierend auf Wechselwirkungen verschiedener gewohnheitsmäßiger Reaktionen) und Arten von Charakterzügen (basierend auf Korrelationen zwischen verschiedenen Charakterzügen). Auf der Grundlage der Bewertungen dieser "absichtlich heterogenen" Itemliste kam Eysenck zu zwei Faktoren, einem allgemeinen "Neurotizismus"-Faktor und einem Faktor, der "affektive, dysthymische, gehemmte" Symptome und Charakterzüge sowie "hysterische und asoziale" Symptome und Charakterzüge kontrastiert. Eysenck schlug vor, dass dieser zweite Faktor mit Jungs Unterscheidung zwischen Introversion und Extraversion zusammenhängt.
>Introversion
, >Extraversion.
Corr I 131
(…) weitere empirische Ergebnisse führten zur Entstehung der Dimension des Psychotismus (Eysenck 1952)(2). Diese drei Faktoren oder Arten von Charakterzügen, Psychotik, Extraversion und Neurotizismus (das PEN-System), spielten weiterhin eine wichtige Rolle bei Eysencks struktureller Modellierung der Persönlichkeit. Für die Entwicklung seiner späteren Fragebögen zur Messung von P, E und N, des Maudsley Persönlichkeitsinventars (Eysenck 1959)(3) und des Eysenck Persönlichkeitsinventars (Eysenck 1964)(4) verwendete Eysenck Elemente der Guilford-Inventare (vgl. Guilford 1975)(5).
Eysenck/Cattell/De Raad: Cattell und Eysenck waren sich allgemein einig über die hierarchische Organisation der Merkmale.
EysenckVsCattell: Während sich Cattells Hierarchiekonzeption (Cattell 1943(6), 1945(7), 1950(8)) aus Vorannahmen und Beobachtungen entwickelte und vor allem durch psychometrische Überlegungen und empirische Ergebnisse weiter geformt wurde, hatte Eysencks Hierarchie auf vier Ebenen ein expliziteres theoretisches Format, von Verhaltensweisen bis hin zu Merkmalstypen, dessen Format eher durch theoretische und empirische als durch psychometrische Überlegungen bestimmt war.
>R. Cattell.
Corr I 132
Cattell: bezogen auf Charakterzugselemente, die in jeder möglichen internen Kombination positiv korrelieren, als Syndrome oder Oberflächen-Charakterzüge. Sehr breite Oberflächen-Charakterzüge werden als Typen bezeichnet (Cattell 1950(8), S. 21). Die Cattell-Liste, bestehend aus den zuvor beschriebenen 35 Merkmalsvariablen, war das Ergebnis eines gründlichen Prozesses der Reduktion der gesamten Merkmalsdomäne, um den Charakterzugbereich vollständig zu beschreiben.
Eysenck: benutzte den Begriff Typ, um sich auf Faktoren zweiter Ordnung zu beziehen, als Organisationen von Charakterzügen, die auf beobachteten Korrelationen basieren. Eysencks Liste, die bereits erwähnte 39-Item-Liste, war das Ergebnis einer Auswahl aus dem "Item-Sheet" für Patienten, einem Hybrid mit Elementen, die die Sozialgeschichte, die Persönlichkeit und die Symptome eines Patienten abdecken.
>Persönlichkeit, >Verträglichkeit, >Offenheit, >Neurotizismus, >Gewissenhaftigkeit.

1. Eysenck, H. J. 1947. Dimensions of Personality. London: Kegan Paul
2. Eysenck, H. J. 1952. The scientific study of personality. London: Routledge and Kegan
3. Eysenck, H. J. 1959. Manual for the Maudsley Personality Inventory. University of London Press
4. Eysenck, H. J. 1964. Manual of the Eysenck Personality Inventory. University of London Press
5. Guilford, J. P. 1975. Factors and factors of personality, Psychological Bulletin 82: 802–14
6. Cattell, R. B. 1943. The description of personality: basic traits resolved into clusters, Journal of Abnormal and Social Psychology 38: 476–507
7. Cattell, R. B. 1945. The description of personality: principles and findings in a factor analysis, American Journal of Psychology 58: 69–90
8. Cattell, R. B. 1950. Personality: a systematic theoretical and factual study, New York: McGraw-Hill


Boele De Raad, “Structural models of personality”, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Eysenck, Hans Jürgen

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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